BabyhairNennt man die besonders feinen Wollen und Edelhaare von Jungtieren – fällt nur einmal an, wenn Jungtiere zum ersten Mal geschoren werden.
BaggingsSo bezeichnen Engländer grobe Jutegewebe, die bei uns auch unter Sackleinen laufen. Sie werden als Wandbespannung oder für Polsterarbeiten eingesetzt.
BaldachinIst jener romantische Stoffhimmel über Betten oder Kanapees. Sein Name stammt vom italienischen “baldacchino” – einst ein kostbarer Seidenstoff aus Balzac. Die ersten Baldachine waren über Sänften oder Betten reicher Fürsten und aus reiner Seide.
Bargello-StickereiIst eine Variation der Gobelin-Stickerei. Typisch für diese Stickerei sind Rauten-, Zacken- oder Bogenmuster.
BarréBezeichnet eine feine Querstreifenmusterung in Leinwandbindung, bei der immer ein heller Schussfaden auf einen dunklen folgt.
BasselisseBezeichnet man in Frankreich einen gewebten Bild- oder Wandteppich, der – im Gegensatz zum Hautelisse – auf einem so genannten Flachwebstuhl mit waagerecht verlaufender Kette gefertigt wird.
BastMeint im Allgemeinen den von der afrikanischen Raphia-Palme gewonnenen Naturbast. Die langen glatten Blattfasern lassen sich unversponnen zu groben Geweben in Leinwand- oder Köperbindung verarbeiten.
BastfasernSind im Gegensatz zu Bast die aus Pflanzenstängeln herausgelösten Fasern von Flachs, Hanf, Jute. Man nennt sie auch Stängelfasern.
BatikIst eine Stofffärbetechnik, die auf Java und in Indien bereits im 16. und 17. Jahrhundert ihre Blüte erlebte. Die Methode basiert darauf, dass jene Stoffpartien, die keine Farbe annehmen sollen, mit geschmolzenen Wachs abgedeckt werden, das nach dem Färben wieder entfernt wird.
BatistEs heißt, er sei nach seinem ersten Hersteller in Frankreich benannt. Es ist ein feinfädiges, leinwandbindiges Gewebe – meist aus Baumwolle oder Leinen.
Baumwoll-LintersHeißen die kurzen nicht verspinnbaren Faserreste, die in der Baumwollspinnerei übrig bleiben. Da es sich um Zellulose handelt, werden sie als Rohstoff zur Herstellung von Acetat und Viskose genutzt.
BaumwolleIst eine Samenfaser. Mit 46 Prozent die meist verarbeitete Faser der Welt. Schon 3000 vor Christus wurde in Indien diese Faser versponnen und zu Gewebe verarbeitet. Ihr Siegeszug begann im 18. Jahrhundert – mit der Erfindung der Spinn-Maschine. Ihre vielen guten Eigenschaften machen Sie universell einsetzbar.
BaygardIst der Markenname einer chemischen Antisoiling-Ausrüstung.
BeflockenVerleihen einem Stoff eine Art von Flor. Per Elektro-Statik bringt man so genannte Flockfasern auf den mit Klebemasse vorbereiteten Trägerstoff auf. Meist wird nur ein Muster aufgeflockt. Man spricht dann auch vom Flockdruck.
BeiderwandIst ein alter Name für Stoffe, die auf beiden Seiten gleich aussehen, obwohl Kette und Schuss oft aus unterschiedlichen Materialien sind.
BeizeNennt man eine Behandlung in einem Bad mit Metallsalzen. Sie kann beim Färben mit Naturfarben als Vorbereitung erforderlich sein, damit die Fasern dann die Fabstoffe besser aufnehmen.
BesatzIst ein anderes Wort für Ausputz.
BeschichtungDurch eine Beschichtung von Textilien, zum Beispiel mit Polyurethan oder Polyvinylchlorid, kann man Black-out-Stoffe, Kunstleder oder Wachstücher herstellen.
BezugsstoffBezeichnet man polsterfähige Textilien. Sie müssen laut DIN V 61010 scheuerbeständig, lichtecht und reinecht sein, dürfen sich nicht elektrostatisch aufladen und nicht zum Pilling neigen.
BieseIst eine ganz schmale, abgesteppte Falte.
BindungBezeichnet man die Art und Reihenfolge, in der Kette und Schuss beim Weben miteinander gebunden werden. Es gibt drei Grundbindungen: Leinwand-, Köper- und Atlas- bzw. Satinbindung. Davon leiten sich verschiedene Bindungsarten wie zum Beispiel Panama-, Dreher-, Rips-, Waffelpiqué und andere Bindunggsarten ab.
Black-out-StoffeSind absolut lichtundurchlässige Stoffe. Sie werden hauptsächlich für Verdunkelungsrollos und Sonnenschutz verwendet. Die Lichtdichtheit erreicht man durch mehrfache Beschichtung auf der Rückseite des Stoffes.
BlaudruckIst ein traditionelles Reserve-Druckverfahren. Es wird vor allem auf Leinen angewandt. Mit einem Holzmodel druckt man zunächst eine Paste, den so genannten Papp, als Muster auf die weiße Leinwand. Anschließend wird sie in einer Indigo-Küpe gefärbt. Ähnlich wie beim Batik nimmt der Stoff an den mit dem Papp bedruckten Stellen keine Farbe an. Wäscht man den Papp anschließend aus, erscheint ein weißes Muster auf blauen Grund. Deshalb nennt man den Blaudruck auch Porzellandruck.
BleibandEs werden kleine Bleikügelchen oder dünnes Walzblei in ein schlauchförmiges Band eingearbeitet. Man kann es in den Saum von Gardinen oder Vorhängen einlegen und so einen besonders glatten, gleichmäßigen und eleganten Fall des Stoffes erreichen.
BlütenstichIst ein Stickstich, der kleinen, ovalen Blütenblättchen gleicht. Ordnet man ihn im Kreis an, entsteht ein blümchenartiges Dekor.
Bobinet-TüllDer netzartige Bobinet-Tüll gilt als echter Tüll. Er wird auf der Bobinet-Maschine hergestellt. Bei dieser besonderen Technik – einer Kombination aus Weben und Flechten – arbeiten bis zu 4000 Schussfäden gleichzeitig. Sie laufen von flachen Garnspulen ab und umschlingen die Kettfäden völlig. So kann je nachdem Erbs-, Fein-, Gitter-, Waben- oder Jacquard-Tüll entstehen.
Bogen-StoresDer Bogen-Store hat einen in gleichmäßigen Bögen verlaufenden Saum, häufig auch mit Volant.
Bombyx moriHeißt jener kostbare, kleine Schmetterling – der echte Seiden- oder Maulbeerspinner – auf Latein. Als Raupe spinnt er den unnachahmlichen Seidenfaden.
BondingNennt man zwei Stoffe, die vollflächig miteinander verklebt sind. Das wird zum Beispiel mit Ober- und Futterstoff praktiziert.
Bonnes GracesHeißen in Frankreich die leichten Vorhangbahnen an Prunkhimmelbetten.
BordüreKann eine Borte sein oder eine streifenförmig verlaufende Musterung im Stoffdesign. Man spricht zum Beispiel von einem Bordürendruck.
Borken-KreppMeist aus überdrehten, baumwollenen Krepp-Garn gewebt. Bekommt durch eine spezielle Pressung zusätzlich einen rindenartigen Knittereffekt.
BorteGehört zu den Posamenten. Sie wird als mehr oder weniger schmales Band in vielerlei Musterungen gewebt oder auf einer Häkelgalon-Maschine hergestellt. Effilé-Borten haben Schlingenfransen. Die Feston-Borte zeigt eine gebogte, die Zacken-Borte eine gezackte Kante. Gimpen-Borten werden aus mehreren Gimpen gefertigt. Die Marabout-Borte ähnelt Samt.
BoucléHeißt im Französischen so viel wie “in Locken legen”. Gemeint sind Bouclé-Stoffe mit ihrer stark struktuierten Oberfläche aus vielen kleinen Schlingen. Sie können nur aus spizellen Bouclé-Garnen hergestellt werden, die in einem eigenen Spinn- beziehungsweise Zwirnverfahren ihr gelocktes Aussehen erhalten.
Bourette-SeideEs handelt sich zwar um Seide, aber um eine Abfallseide aus dem Überbleibseln der Schappen-Seiden-Spinnerei. Die Bourette-Garne sind matt, unregelmäßig und noppig und werden häufig zu Deko-Stoffen verwebt.
BoutisÄhnlich wie die amerikanischen Quilts werden diese Decken traditionell von Hand angefertigt. Zwischen zwei Lagen Stoff wird eine Wattierung eingelegt. Reines Besticken verbindet dann nicht nur die Stofflagen miteinander, sondern hat auch den Effekt, dass die Muster reliefartig hervortreten.
BrillantineNennt man in Frankreich einen glänzenden, aber leichten Webstoff.
BrochéIm Französischen bedeutet das Wort so viel wie “durchwirkt”. Broché ist sehr aufwändig herzustellen und deshalb selten und teuer. Während des Webens wird in einem glatten Fond mit meist dickeren Musterfäden, die von zusätzlichen kleinen Brochier-Schützen kommen, ein Muster eingewebt. Im Gegensatz zum Lancé flottieren diese Fäden jedoch auf der Geweberückseite nicht von einem Motiv zum anderen, sondern kehren jeweils an der Motivgrenze um. Durch diese sehr alte Technik erhält der echte Broché, ähnlich wie Damast, eine sich etwas verwerfende Oberfläche. Sie glättet sich nur, wenn sie – zum Beispiel beim Polstern – ganz straff gezogen wird.
Broderie AnlaiseEntstand in Frankreich und gehört zu den Bohr- beziehungsweise Lochstickereien. Ähnlich wie bei der Madeira-Stickerei, deren Vorläufer sie war, besteht das Muster aus kleinen, umstickten Löchern. Meist wurde sie Weiß in Weiß auf Baumwolle ausgeführt.
BrokatZählt zu den reichsten und kunstvollsten Geweben. Das Wort leitet sich vom italienischen Wort “broccato” für “gestickt” ab. In Italien wurde er auch entwickelt, und zwar aus dem Damast. Echter Brokat zeigt aufwändige, mehrfarbige Muster aus Seide. Das Besondere daran ist, er ist mit glitzernden Metallfäden durchzogen.
BrokatellEin historischer Stoff, ähnlich dem Brokat, wurde aber mit zwei Kettfaden-Systemen gewebt und bekam dadurch eine leichte Reliefstruktur. Meist war er nur zweifarbig.
Brüsseler SpitzeIst ein Sammelbegrif für Leinenspitzen aus der Region Brabant, die geklöppelt oder als Nadelarbeit hergestellt wird.
Bunt-ÄtzeHeißt eine Variante des Ätzdrucks, bei der auch der Ätzpaste Farbstoffe zugesetzt werden.